Wolkenschieberin Lieselotte Pulverfass

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Game Over für EnDgAmE?

Impressionen von der Demo in Hannover

17. März 2015

von Lieselotte Pulverfass

Letzten Samstag, am 14. März, machte ich mich auf die Reise in die niedersächsische Hauptstadt Hannover, um mir die neu entstandene Bewegung EnDgAmE (Engagierte Demokraten gegen die Amerikanisierung Europas) einmal live anzusehen. Die Rednerliste las sich vielversprechend, sogar Christoph Hörstel – ehemaliger ARD-Korrespondent für den Nahen Osten – hatte zugesagt.

Ich muss gestehen, dass ich von der Veranstaltung etwas anderes erwartet hatte, als das was mir dann geboten wurde. Mit einem eher unguten Gefühl fuhr ich am Abend wieder nach Hause.

EnDgAmE entstand aus der Unzufriedenheit einiger Teilnehmer und Organisatoren der Mahnwachen für den Frieden mit der Unterwanderung von linken Kräften und dem daraufhin erfolgten Kurswechsel der Bewegung mit Meinungsdiktaten. Ursprünglich nannte man sich PeGaDa, in Anlehnung an PeGiDa, jedoch nicht aus Solidarität, sondern um sich von diesen ganz klar abzuheben und einen Gegenpol zu diesen darzustellen. PeGaDa steht für „Patriotische Europäer gegen die Amerikanisierung des Abendlandes“. Zugegeben, beide Namen – PeGaDa wie auch EnDgAmE  – sind für eine Friedensbewegung völlig unpassend, jedoch sind die Ziele stimmig und so sieht man über die unglückliche Wahl des Namens auch mal hinweg. Zumal sich die Organisatoren auf ihren Veranstaltungen auch immer klar positionieren, dass sie nicht gegen das amerikanische Volk oder in Europa lebende Amerikaner sind, sondern gegen die imperialistischen Großmachtsphantasien der US-Regierung und deren Hintermänner.

Ich muss zugeben, schon im Vorfeld fielen mir bei den Organisatoren und in der Facebook-Gruppe Entwicklungen auf, die mich an eine wirkliche Alternative zu den Mahnwachen zweifeln ließ. Darauf komme ich später noch einmal zu sprechen. Da ich von Natur aus erst mal abwartend und analysierend an neue Themen gehe, bin ich hoffnungsfroh und völlig unvoreingenommen nach Hannover gefahren.

Gegen 13.00 Uhr erblickte ich den geplanten Versammlungsort und fragte mich, ob die winzige Ecke, die von Polizeiwagen am Busbahnhof (ZOB) abgeriegelt war, ausreichen würde, die Demonstrierenden aufzunehmen. Da sich allein auf der Veranstaltungsseite auf Facebook über 500 Leute angemeldet hatten, rechnete ich mit mindestens 800 bis 1000 Teilnehmern. Das könnte eng werden, dachte ich.

Es war noch ein wenig Zeit bis zum Beginn der Demo, also liefen mein Mann und ich zum Hauptbahnhof. Ein ansehnliches Aufgebot an Polizeipräsenz war auch hier vorhanden. Wir gingen weiter Richtung Bahnhofsvorplatz, dem ursprünglichen Veranstaltungsort. Dieser wäre für die Demo weitaus attraktiver gewesen, laufen hier doch wesentlich mehr Passanten vorbei als beim abgelegenen ZOB.

Als wir wieder am Busbahnhof ankamen, hatten sich schon vereinzelt Teilnehmer eingefunden. Wir mussten um die fast vollständige Polizeiabriegelung des Platzes herumlaufen, um zur Veranstaltung zu kommen. Versteckt hinter Polizeiwagen und einer hohen Mauer stand der Pavillon der Organisatoren.

Langsam trudelten immer mehr Demonstranten ein. Großzügig geschätzt waren wohl ca. 200 bis 250 Menschen anwesend. Auch ein paar Gegendemonstranten von Antifa und Linksjugend (etwa 30 bis 50) hatten sich eingefunden, wurden später aber von der Polizei aufgefordert, sich zu entfernen, da sie keinen Verantwortlichen ihrer Zusammenkunft vorweisen konnten.

DSCF5479Die Veranstaltung begann mit der Eröffnungsrede von Frank Geppert, dem Hauptverantwortlichen der Demo. Nach ca. 8 Minuten Redezeit liest er ein Zitat von Sophie Scholl, spricht sich gegen Faschismus aus und meint: „deswegen kann es passieren, dass hier die echten, die wahren Antifaschisten stehen. Nicht die da drüben (damit meint er die Gegendemonstranten), das hier sind die Antifaschisten“ und zeigt auf eine mitgebrachte Flagge der Antifa. Spätestens hier beschlich mich ein ungutes Gefühl.

Gleich im nächsten Satz ergreift er eine Fahne der Partei „Die Linke“ und sagt, das wäre eigentlich nicht üblich, man wäre eigentlich kritsch mit dem Parteiensystem. Dann erzählt er den Zuhörern, dass er bisher die Linke als vermeintliche Friedenspartei gewählt habe, jetzt aber über die Entwicklungen der Partei enttäuscht sei, da sich viele Genossen für Macht missbrauchen ließen. Aber so Leute wie Dieter Dehm und Sarah Wagenknecht solle man unterstützen. Es wäre eben schwierig mit den Parteien, aber es gäbe dort auch Menschen, die Rückgrat besäßen und mit denen solle man sich solidarisch zeigen.

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Konstantin Stößel und Frank Geppert

Anschließend ergreift Rapper Wojna (Marcel Wojnarowicz) von der Band „Die Bandbreite“ – ein gern gesehener Gast auf den Mahnwachen – das Wort und erzählt stolz, man hätte Gäste von der Linkspartei, von der SPD und von der Antifa. Und was ihn ganz besonders freut, von der „echten Antifa“ und fordert sie auf, die Flaggen hoch zu halten. Das wäre die wahre antifaschistische Aktion und der „wollen wir auch gerecht werden„. Interessant!

DSCF5491

Nachdem er versichert, man sei solidarisch mit dem amerikanischen Volk übergibt er das Mikro an Konstantin Stößel, einen weiteren Organisatoren der Veranstaltung. Dieser äußert Kritik an der US-amerikanischen Politik, an der Nato und den Zuständen in Europa. Ein wenig unprofessionell die Rede, aber das ist zu entschuldigen.

Nachdem Wojna wieder das Mikro zur Hand (bei min 8:20) genommen hat, verweist dieser auf die Flagge der Linkspartei und spricht sich dafür aus, den Leuten Stütze zu geben, „die versuchen, die Freiheiten zu erhalten„. Anschließend verliest er ein Grußwort vom SPD-Genossen Olav Müller, der einen wichtigen Parteitag heute hat. Wojna zieht seine Jacke aus und präsentiert der Menge sein T-Shirt mit einem SPD-Aufdruck!

Als nächster Sprecher betritt der Palästinenser Fuad Afane vom PNC (Palestine Network Communication) die Bühne und hält eine emotionale Rede zur Situation seiner Landsleute und über seinen Kampf für die Freiheit seines Volkes. Man kann die Gefühle der Trauer und Wut des Sprechers nachempfinden. Leider lässt er sich am Ende seiner Rede zu einer grenzwertigen Aussage hinreißen: „Die Opfer des 2. Weltkriegs sind die Palästinenser. Aus den Opfern von damals sind die Täter von heute geworden.“ Die Opfer von damals waren Juden, will er damit sagen, dass die Juden verantwortlich sind für die Zustände in Gaza und Westbank? Hat er zuvor noch differenziert von Zionisten und Juden gesprochen, so ist diese Aussage eigentlich nicht mehr falsch zu verstehen!*

DSCF5505Fuad Afane

Was sagen die Verantwortlichen zu diesem Statement? Bis jetzt noch nichts, wir müssen abwarten.

*(Nachtrag: Fuad Afane äußert sich hierzu auf seinem Facebookprofil)

Christoph Hörstel hält eine ungewohnt scharfe Rede, in der er die Politiker der BRD und auch den US-Präsidenten als Faschisten und Verbrecher bezeichnet. Er berichtet über aktuelle Entwicklungen in der Weltpolitik und die mafiösen Strukturen, die daran verdienen.

DSCF5522Christoph Hörstel

Ich will nicht auf alle Reden bzw. Sprecher eingehen, sondern nur auf die für diesen Artikel relevanten Personen und Aussagen. Nach weiteren Redebeiträgen erfolgte ein kurzer Marsch durch Hannover.

Am Platz wieder angekommen, hört man aus den Reihen der Demonstranten Rufe wie Alerta Antifaschista – übliche Kampfrufe der kriminellen Antifa-Vereinigung und Wojna freut sich: „der wahre Antifaschismus steht hier“.

Auch Martin Hylla hat man eine Antifa-Flagge in die Hand gedrückt, auf der Bühne bläst er ins gleiche Horn wie seine Vorredner: hier ständen die wahren Antifaschisten. Er erzählt von Gestalten, die hinter den Absperrungen ständen und die die wahren Faschisten und Rassisten seien, weil sie gegen Friedensaktivisten Hetze betreiben.

DSCF5533Martin Hylla

Weiter meint er, er hätte sich inzwischen den Lotusblüteneffekt angeeignet, so etwas würde an ihm abprallen. Warum er es dennoch zum Thema macht, ist schwer nachzuvollziehen. Und eine seiner Aussagen zu den Antifa-Leuten scheint mir überaus befremdlich, nämlich: „die sind ja ganz lieb, die sind ja ganz nett. Das sind junge Leute, die sind ein bisschen verblendet…“

Nein Martin, die sind nicht lieb und nett!

Diese Leute gehören einer kriminellen Gruppierung an, die Steine und Flaschen auf friedliche Demonstranten, auf Mütter mit Kindern und auf alle vermeintlichen Feinde werfen. Die sich im schwarzen Block zusammen rotten, um zu randalieren, die Jagd auf vermeintliche „Nazis“ machen und teils sogar online die Adressdaten dieser Menschen veröffentlichen! Diese Gruppierung darf man nicht verniedlichen oder unterschätzen, nur weil vielleicht ein paar naive Kinder und Jugendliche sich für deren Zwecke einspannen lassen. Mit denen darf man sich auch nicht solidarisieren, denn die gehören, genauso wie die Rechten von NPD u. ä. zu den Extremisten!

Wojna kündigt Jens Beschel an, der sofort nachdem er auf der Bühne ist, seine Jacke öffnet, um ein T-Shirt mit dem Aufdruck der Linkspartei zu präsentieren. Zu Beginn erzählt Beginn von einer Demo in Krefeld gegen den Rüstungskonzern Rheinmetall. Nun öffnet auch Wojna seine Jacke und zum Vorschein kommt wieder das SPD-T-Shirt. Wojna spricht Jens Beschel auf das T-Shirt an, der gesteht, dass er 11 Jahre Mitglied der Linken war, jedoch sei er 2014 wegen der Hetze in der Partei gegen die Montagsmahnwachen ausgetreten. Nun will er aber wieder eintreten, Wojna habe ihn überzeugt. Man müsse die Parteien infiltrieren und unterwandern. Spätestens hier überkam mich ein Déjà-vu.

Er könne sich vorstellen, diese Bewegung (Endgame) zu unterstützen, na gut ein paar Formulierungen würde er ein bisschen ändern.

DSCF5537Jens Beschel

Eine kraftvolle und emotionale Rede kommt von Jenny Friedheim aus Bremerhaven. Sie spricht sich klar und deutlich gegen ein Verständnis für die Gegendemonstranten aus, die die Deutungshohheit beanspruchen und Friedensdemonstranten bekämpfen wollen. Scharf kritisiert sie auch die Demoverweigerer (gemeint sind wohl vor allem Friedensaktivisten aus den Mahnwachen), die aus fadenscheinigen Gründen nicht teilnehmen wollen und sogar massiv gegen die Teilnehmer Stimmung machen (vor allem online), sowie die sogenannten Sauber- oder Gutmenschen. Im zweiten Teil der Rede prangert sie die politischen Verhältnisse und die permanente Kriegstreiberei an.

DSCF5541Jenny Friedheim

Diese Ausführungen sollen zu den Redebeiträgen der Veranstaltung reichen.

Wie ist nun diese Demo und die Bewegung im Allgemeinen einzuschätzen?

Ich kann hier natürlich nur meine eigenen Eindrücke wieder geben, anderen Teilnehmern mag es völlig anders ergangen sein.

Als PeGaDa an den Start ging mit der ersten Demonstration in Erfurt waren ca. 1000 bis 1500 Menschen mit dabei. Vielleicht war das der Neugier an einer neuen Bewegung geschuldet, überdurchschnittlich viele Mahnwachenteilnehmer waren vor Ort.

Zur zweiten Veranstaltung in Halle am 21.02. konnten gerade mal noch 300-400 Menschen auf die Straße bewegt werden. Auf dieser Demo äußerte Frank Geppert: „Wir gehören keiner Partei an. Daher wünschen wir auch keine Parteiwerbung.“

Wo war diese Entschlossenheit in Hannover?

DSCF5475Frank Geppert und Wojna

Aber schauen wir weiter auf Wojna, der auch in Halle dabei war, was er dort zu den Teilnehmern von Pegida zu sagen hatte: „Wir müssen mit diesen Menschen, die in Dresden auf die Straße gehen, reden.“

Wo war das Verständnis für diese Menschen, als er Kathrin Oertel per Videobotschaft von der Teilnahme in Hannover ausschloss? Man mag von Frau Oertel halten, was man will, aber man kann ihr zugute halten, sich von Lutz Bachmann und Pegida offiziell distanziert zu haben und dass sie – im Gegensatz zum eingeladenen Sprecher Taylan Can (der seine Teilnahme kurzfristig absagte) – nicht vorbestraft ist. Sollte man nicht wenigstens versuchen, ins Gespräch zu kommen? Sollten sich unvereinbare Positionen zeigen, kann man immer noch dankend ablehnen.

Auch seine Aussage, alle „Menschenfeinde, Nazis, Antisemiten etc.“ sollen weg bleiben oder man werde sie polizeilich von der Veranstaltung entfernen lassen, erinnert den enttäuschten konservativen Mahnwachenbesucher stark an die massiven Angriffe und Meinungsdiktate der trotzkistischen Unterwanderer. Jeder, der bei den Mahnwachen eine zur linken Ideologie abweichende Meinung hatte, wurde über kurz oder lang als „Nazi“, „Rechter“ oder „Homophober“ zur persona non grata erklärt und ausgeschlossen.

Statt dessen freut er sich in dieser Videobotschaft über die Zusage von Politikern aus den etablierten Parteien, sowie von der roten, der „echten“ Antifa und bittet, gemeinsam mit den „wahren Antifaschisten“ kommunistische Lieder zu singen. Als auf der Demo in Hannover das Lied „Die Einheitsfront“ von Bertolt Brecht erklingt, kann ich mich eines abfälligen Kommentars nicht erwähren. Diese Form von Kampfliedern musste unsereins in den „Bildungsanstalten“ der DDR auswendig lernen und bis zum Erbrechen singen.

Spätestens nach dem Ansehen dieses Videos geht einem ein Licht auf, warum in Hannover so viel Wert auf die „wahren Antifaschisten“ gelegt wurde.

Ich weiß wirklich nicht (naja ich hab vielleicht ne Ahnung), was die Veranstalter geritten hat, diese Demo derart ins linke Fahrwasser abdriften zu lassen! Lag es an den massiven Angriffen aus den eigenen (Mahnwachen-) Reihen oder an der unglückseligen Begebenheit in Halle, wofür sich Frank Geppert per Video entschuldigte?

Du liebe Güte, da schickte jemand einen NPD-Genossen zur Demo, mit dem man sich – da man diesen nicht kannte – unterhielt und huch, da war auch noch ganz zufällig ein Fotograf, der das Geschehen aufnahm. Na und, was solls? Will man erst Gesinnungstests machen, bevor man sich mit Fremden unterhält? Außerdem riecht die Aktion ganz stark nach einer Inszenierung.

In den aufs Video folgenden Kommentaren wurde Geppert u. a. von Lea Frings (Linke und RT-Mitarbeiterin) übelst nieder gemacht. Sie behauptet dort allen Ernstes, es sei doch möglich, solche Menschen (sie meint sogenannte Rechte oder Nazis) an der Kleidung zu erkennen und die müsse man des Platzes verweisen. Vielleicht wünschte sich Geppert in diesem Moment seinen alten Freund Pedram Shahyar als Berater an seiner Seite, der ja ausgezeichnete Erfahrung in dem Entlarven von Anhängern des „braunen Sumpfs“ besitzt.

Die Videobotschaft von Rapper Wojna und der verzweifelte Versuch Gepperts auf seinem Facebookprofil, den Vorwürfen rechtsoffen zu sein, entgegen zu treten, erhellen dem aufmerksamen Beobachter auch endlich die mysteriösen Geschehnisse in Hannover. Man wollte – wie schon Lars Mährholz zu Beginn der Mahnwachen – auf keinen Fall als Organisatoren einer rechten Bewegung gelten. Und wie Lars Mährholz glaubte man, zwanghaft beweisen zu müssen, die „letzten und einzig wahren Linken und Antifaschisten“ zu sein, ja ging sogar noch weiter als dieser, indem man hinter Fahnen der Antifa marschierte!

Dabei hatte Geppert offensichtlich völlig vergessen, was mit den Mahnwachen geschah, als Mährholz sich auf diesen Kurs einließ: die Bewegung begann sich zu spalten und versank in der Bedeutungslosigkeit.

Zusammenfassung und Fazit

Was als Versuch des Reinwaschens vom Vorwurf einer rechtsoffenen Bewegung als vermeintlich gute Idee galt, hatte für mich – und sicher auch für viele Besucher ohne Hintergrundinformationen zu den vorherigen Vorgängen – den Anstrich einer linken Demo mit Wahlkampfwerbung für Parteien wie die Linke und die SPD. Sprach Frank Geppert in Halle nicht davon, dass die Bewegung keine Parteiwerbung wünsche? Erstaunlich, wie schnell man die eigenen Forderungen über Bord wirft, wenn man unter Druck gerät!

DSCF5518Wojna von „Die Bandbreite“

Die permanente Wiederholung der Parole „Wir sind die echten Antifaschisten“ klang in meinen Ohren wie ein Hohn. Ja – sachlich mag die Aussage richtig sein! Aber mit den Horden der Antifa zu sympathisieren, deren Fahne zu schwenken, muss jeden Teilnehmer, der das letzte Jahr als Friedensaktivist von dieser faschistischen und extremistischen Organisation als „Nazi“, „Rechter“, „Verschwörungstheoretiker“, „Reichsdepp“ o. ä. verunglimpft wurde, zutiefst verstört haben!

Ich sehe hier eine Bewegung, die jetzt genau die gleichen Fehler macht wie die Mährholzveranstaltung. Um aus dem Teufelskreis des – wie zu erwartenden – Angriffs durch Medien, Parteien und von anderen Friedensbewegungen heraus zu kommen, versucht man sich den Anstrich des sauberen linken Friedensaktivisten zu geben. Und schaut man sich die Mahnwachen und den Friedenswinter an, dann sollte auch dem letzten Zweifler klar werden, dass man dieses Ansehen nie erreichen wird. Weil man versucht, es dem System recht zu machen, das kann niemals gelingen!

Es ist nicht zu erwarten, mit einer so ausgerichteten Veranstaltung die Masse der Bevölkerung zu mobilisieren. Wir brauchen keine Mahnwachenbewegung 2.0, wir brauchen eine echte Alternative, von der sich Menschen jenseits von Ideologien für Wahrheit und Frieden engagieren. Das Einzige, was man ausgrenzen muss, ist Extremismus, egal ob er von links oder von rechts kommt.

Ich will ehrlich sein, es ist nachvollziehbar, ja menschlich, sich verteidigen zu wollen und den Vorwurf, eine „rechte“ Vereinigung zu sein, nicht auf sich sitzen lassen zu wollen. Doch ist bei dieser Veranstaltung wirklich der Bogen überspannt worden. Zu inszeniert und abgesprochen kamen die „antifaschistischen“ Aktionen und Sprüche der Organisatoren und Sprecher beim Publikum an. Der konservative Teilnehmer wird sich fragen, ob er bei der nächsten Demo noch erwünscht ist, wenn er nach diesem Tag nicht schon vollends das Interesse verloren hat. Die Veranstalter sollten sich ernsthaft fragen, ob sie eine rein linke Bewegung wollen oder eine Bewegung, die die Masse der Bevölkerung anspricht.

DSCF5530

Auch über die Organisationsstruktur sollte man nochmal nachdenken. Alle paar Wochen eine Veranstaltung in einer anderen Stadt wird kaum für Zuwachs bei den Teilnehmerzahlen sorgen. Eine Vernetzung in viele Städte und Vereinigungen vor Ort könnten wesentlich mehr Publikum aktivieren. Das hieße aber auch, Verantwortung abgeben zu können. Ob das die Veranstalter können oder wollen, scheint mir zweifelhaft.

Meine anfängliche Zuversicht in diese Bewegung ist schwer enttäuscht worden. Ich hoffe inständig, dass sich die Verantwortlichen besinnen auf ihre ursprünglichen Ziele und sämtliche Ideologie und Parteiwerbung außen vor lassen. Vielleicht sind sie ja – anders als Lars Mährholz und Co. – in der Lage, konstruktiv mit Kritik umzugehen und erkennbare Fehlentwicklungen aufzuhalten. Andernfalls prophezeie ich EnDgAmE das Game Over in absehbarer Zeit.

Und das fände ich wirklich schade!

Liebe Grüße

Eure Lieselotte Pulverfass

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Endgame-Demo in Hannover am 14.03.2015

Veröffentlicht auf Friedensdemo Halle

am 11.03.2015

von Frank Geppert

endgame-hoerstel-lenzBildquelle

Am 14.03. ist in Hannover die dritte Endgame-Demo geplant. Es werden diesmal wieder großartige Redner und Teilnehmer dabei sein. Wir haben es geschafft, den ehemaligen ARD-Auslandskorrespondent und aktiven Publizisten Christoph Hörstel als Redner zu begeistern. Er berichtete aktiv u.a. aus Afghanistan, Pakistan und Kaschmir.

Der Autor und Gewalttherapeut Rüdiger Lenz wird anwesend sein. Die Publizistin und Friedensaktivisten Evelin Pietza redet erneut, wie Fuad Afane, der sich aktiv für die Freiheit der Palästinenser einsetzt. Auch Taylan Can ist kein Unbekannter. Er ist Künstler und Aktivist und betrachtet “alle 73 Nationen mit gleichen Augen, …”. Doch weil er alle Menschen mit gleichen Augen sieht, kritisiert er natürlich die Ungerechtigkeit derjenigen, die ihre Nachbarn unterdrücken, Land rauben oder imperialistische Kriege in die Welt tragen.

Wir stehen für Völkerveständigung, Solidarität, Frieden und Gerechtigkeit, mit Euch gemeinsam! 14 Uhr, am Hauptbahnhof in Hannover. Und wir werden auch laufen, demonstrieren, umarmen, rufen, singen und lachen.

Wir freuen uns auf Euch!

– – – – – – – –

Auch ich werde am Samstag in Hannover sein.

Liebe Grüße

Eure Lieselotte Pulverfass


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Die apokalyptischen Reiter

Eine Büttenrede

von Jenny Friedheim

03. März 2015

gevatter-todBildquelle

(Totenmaske aufsetzen)

Ich bin der Tod und mir geht es gut,
wohin ich auch schau – überall seh’ ich Blut.
Darum liebe Leute kann ich Euch sagen,
Eure Uhr hat 12 geschlagen.

Hört Ihr Leut’ und gebt fein Acht,
über Europa senkt sich bald Nacht.
Die NATO diktiert den ruppigen Ton
und ich ernte bald den blutigen Lohn.

Meine Schergen sind Euch bekannte Gestalten,
finstere Mächte, die schalten und walten.
Bevor Ihr nun denkt „was ist das für ein Tor?“
stell ich euch meine Helfer mal vor.

Die apokalyptischen Reiter sind sie,
bescheren mir Beute – so viel wie noch nie.

1000px-Quatre-cavaliers-apocalypseBildquelle

Wer reitet so spät durch Wind und Nacht,
es ist NATO-Uschi, sie grinst und lacht.
Sie schickt ihre Truppen an eure Schulen,
da solln sie um neue Rekruten buhlen.

Die Flinten-Uschi will eure Kinder,
sie rüstet für Krieg, das sieht doch ein Blinder.
Nun solln auch modernere Waffen her,
die Rüstungskonzerne freut das sehr.

Wer reitet so spät durch Wind und Nacht,
es ist Mutter Merkel auf dem Weg der Macht.
Sie dient dem Transatlantik-Verein
und reitet euch voll in die Scheiße hinein.

Sie verhängt gegen Russland fleißig Sanktionen,
für die Amis wird sich das sicherlich lohnen.
Sonst guckt sie stur und formt ihre Raute,
was schert sie schon eure Wirtschaftsflaute.

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind,
es ist der Schäuble und er rollt geschwind.
Durch Attentate kommt er richtig in Fahrt,
beschert euch den Überwachungsstaat.

Er warnt euch ständig vor Terror-Gefahr,
die Pille dagegen hat er auch gleich da.
Sie ist bitter und besteht aus totaler Kontrolle,
betet ! – das er mir bald in die Arme rolle.

Wer reitet so spät durch Wind und Nacht,
es ist der Draghi, der Sturm entfacht.
Ein Tsunami aus Geld rollt auf euch zu
und bettet den Euro zu ewiger Ruh.

rs60356,1265674460,image002Bildquelle

Die Schweiz hat sich in Sicherheit gebracht,
für Rest-Europa heißt das „Gute Nacht“.
Euer FIAT-Money kriegt Ramsch-Niveau,
das macht immerhin Spekulanten froh.

Das sind die vier apokalyptischen Reiter,
sie treiben die Krise weiter und weiter.
Stürzen Europa in Elend und Not,
nehmen euch bald das alltägliche Brot.

Ach je, ein Fünfter kommt hinterher,
der Gaul ächzt, denn der Reiter wiegt schwer.
Der ErzBengel Gabriel ist seine Bürde,
mit ihm scheitert er an der Kanzler-Hürde.

Doch als Wirtschaftsminister ist er ein Ass,
öffnet Konzernen mit TTIP ein Fass.
Sie bringen Euch ihren giftigen Fraß,
ich heiß Euch willkommen, denn bald seid ihr – Aas.

(Maske ab)
……………….

Hört Ihr Leut’ und lasst Euch sagen,
unsere Uhr hat 12 geschlagen.
Die Reiter treiben uns in einen Krieg,
doch für unsereins gibt’s keinen Sieg.

Hört Ihr Leut’ und gebt fein Acht,
über Europa senkt sich bald Nacht.
Die NATO diktiert den ruppigen Ton,
WIR zahlen dafür den blutigen Lohn.

Drum geht auf die Straße solang es noch geht,
bevor euch der tödliche Atem umweht.
Wir alle können keinen Krieg gebrauchen,
drum lasst uns die Friedenspfeife rauchen.

Ich danke für Euer Applausgebrause
und mach dann mal Zigarettenpause.

Das You-Tube-Video der Rede.

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