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Game Over für EnDgAmE?

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Impressionen von der Demo in Hannover

17. März 2015

von Lieselotte Pulverfass

Letzten Samstag, am 14. März, machte ich mich auf die Reise in die niedersächsische Hauptstadt Hannover, um mir die neu entstandene Bewegung EnDgAmE (Engagierte Demokraten gegen die Amerikanisierung Europas) einmal live anzusehen. Die Rednerliste las sich vielversprechend, sogar Christoph Hörstel – ehemaliger ARD-Korrespondent für den Nahen Osten – hatte zugesagt.

Ich muss gestehen, dass ich von der Veranstaltung etwas anderes erwartet hatte, als das was mir dann geboten wurde. Mit einem eher unguten Gefühl fuhr ich am Abend wieder nach Hause.

EnDgAmE entstand aus der Unzufriedenheit einiger Teilnehmer und Organisatoren der Mahnwachen für den Frieden mit der Unterwanderung von linken Kräften und dem daraufhin erfolgten Kurswechsel der Bewegung mit Meinungsdiktaten. Ursprünglich nannte man sich PeGaDa, in Anlehnung an PeGiDa, jedoch nicht aus Solidarität, sondern um sich von diesen ganz klar abzuheben und einen Gegenpol zu diesen darzustellen. PeGaDa steht für „Patriotische Europäer gegen die Amerikanisierung des Abendlandes“. Zugegeben, beide Namen – PeGaDa wie auch EnDgAmE  – sind für eine Friedensbewegung völlig unpassend, jedoch sind die Ziele stimmig und so sieht man über die unglückliche Wahl des Namens auch mal hinweg. Zumal sich die Organisatoren auf ihren Veranstaltungen auch immer klar positionieren, dass sie nicht gegen das amerikanische Volk oder in Europa lebende Amerikaner sind, sondern gegen die imperialistischen Großmachtsphantasien der US-Regierung und deren Hintermänner.

Ich muss zugeben, schon im Vorfeld fielen mir bei den Organisatoren und in der Facebook-Gruppe Entwicklungen auf, die mich an eine wirkliche Alternative zu den Mahnwachen zweifeln ließ. Darauf komme ich später noch einmal zu sprechen. Da ich von Natur aus erst mal abwartend und analysierend an neue Themen gehe, bin ich hoffnungsfroh und völlig unvoreingenommen nach Hannover gefahren.

Gegen 13.00 Uhr erblickte ich den geplanten Versammlungsort und fragte mich, ob die winzige Ecke, die von Polizeiwagen am Busbahnhof (ZOB) abgeriegelt war, ausreichen würde, die Demonstrierenden aufzunehmen. Da sich allein auf der Veranstaltungsseite auf Facebook über 500 Leute angemeldet hatten, rechnete ich mit mindestens 800 bis 1000 Teilnehmern. Das könnte eng werden, dachte ich.

Es war noch ein wenig Zeit bis zum Beginn der Demo, also liefen mein Mann und ich zum Hauptbahnhof. Ein ansehnliches Aufgebot an Polizeipräsenz war auch hier vorhanden. Wir gingen weiter Richtung Bahnhofsvorplatz, dem ursprünglichen Veranstaltungsort. Dieser wäre für die Demo weitaus attraktiver gewesen, laufen hier doch wesentlich mehr Passanten vorbei als beim abgelegenen ZOB.

Als wir wieder am Busbahnhof ankamen, hatten sich schon vereinzelt Teilnehmer eingefunden. Wir mussten um die fast vollständige Polizeiabriegelung des Platzes herumlaufen, um zur Veranstaltung zu kommen. Versteckt hinter Polizeiwagen und einer hohen Mauer stand der Pavillon der Organisatoren.

Langsam trudelten immer mehr Demonstranten ein. Großzügig geschätzt waren wohl ca. 200 bis 250 Menschen anwesend. Auch ein paar Gegendemonstranten von Antifa und Linksjugend (etwa 30 bis 50) hatten sich eingefunden, wurden später aber von der Polizei aufgefordert, sich zu entfernen, da sie keinen Verantwortlichen ihrer Zusammenkunft vorweisen konnten.

DSCF5479Die Veranstaltung begann mit der Eröffnungsrede von Frank Geppert, dem Hauptverantwortlichen der Demo. Nach ca. 8 Minuten Redezeit liest er ein Zitat von Sophie Scholl, spricht sich gegen Faschismus aus und meint: „deswegen kann es passieren, dass hier die echten, die wahren Antifaschisten stehen. Nicht die da drüben (damit meint er die Gegendemonstranten), das hier sind die Antifaschisten“ und zeigt auf eine mitgebrachte Flagge der Antifa. Spätestens hier beschlich mich ein ungutes Gefühl.

Gleich im nächsten Satz ergreift er eine Fahne der Partei „Die Linke“ und sagt, das wäre eigentlich nicht üblich, man wäre eigentlich kritsch mit dem Parteiensystem. Dann erzählt er den Zuhörern, dass er bisher die Linke als vermeintliche Friedenspartei gewählt habe, jetzt aber über die Entwicklungen der Partei enttäuscht sei, da sich viele Genossen für Macht missbrauchen ließen. Aber so Leute wie Dieter Dehm und Sarah Wagenknecht solle man unterstützen. Es wäre eben schwierig mit den Parteien, aber es gäbe dort auch Menschen, die Rückgrat besäßen und mit denen solle man sich solidarisch zeigen.

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Konstantin Stößel und Frank Geppert

Anschließend ergreift Rapper Wojna (Marcel Wojnarowicz) von der Band „Die Bandbreite“ – ein gern gesehener Gast auf den Mahnwachen – das Wort und erzählt stolz, man hätte Gäste von der Linkspartei, von der SPD und von der Antifa. Und was ihn ganz besonders freut, von der „echten Antifa“ und fordert sie auf, die Flaggen hoch zu halten. Das wäre die wahre antifaschistische Aktion und der „wollen wir auch gerecht werden„. Interessant!

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Nachdem er versichert, man sei solidarisch mit dem amerikanischen Volk übergibt er das Mikro an Konstantin Stößel, einen weiteren Organisatoren der Veranstaltung. Dieser äußert Kritik an der US-amerikanischen Politik, an der Nato und den Zuständen in Europa. Ein wenig unprofessionell die Rede, aber das ist zu entschuldigen.

Nachdem Wojna wieder das Mikro zur Hand (bei min 8:20) genommen hat, verweist dieser auf die Flagge der Linkspartei und spricht sich dafür aus, den Leuten Stütze zu geben, „die versuchen, die Freiheiten zu erhalten„. Anschließend verliest er ein Grußwort vom SPD-Genossen Olav Müller, der einen wichtigen Parteitag heute hat. Wojna zieht seine Jacke aus und präsentiert der Menge sein T-Shirt mit einem SPD-Aufdruck!

Als nächster Sprecher betritt der Palästinenser Fuad Afane vom PNC (Palestine Network Communication) die Bühne und hält eine emotionale Rede zur Situation seiner Landsleute und über seinen Kampf für die Freiheit seines Volkes. Man kann die Gefühle der Trauer und Wut des Sprechers nachempfinden. Leider lässt er sich am Ende seiner Rede zu einer grenzwertigen Aussage hinreißen: „Die Opfer des 2. Weltkriegs sind die Palästinenser. Aus den Opfern von damals sind die Täter von heute geworden.“ Die Opfer von damals waren Juden, will er damit sagen, dass die Juden verantwortlich sind für die Zustände in Gaza und Westbank? Hat er zuvor noch differenziert von Zionisten und Juden gesprochen, so ist diese Aussage eigentlich nicht mehr falsch zu verstehen!*

DSCF5505Fuad Afane

Was sagen die Verantwortlichen zu diesem Statement? Bis jetzt noch nichts, wir müssen abwarten.

*(Nachtrag: Fuad Afane äußert sich hierzu auf seinem Facebookprofil)

Christoph Hörstel hält eine ungewohnt scharfe Rede, in der er die Politiker der BRD und auch den US-Präsidenten als Faschisten und Verbrecher bezeichnet. Er berichtet über aktuelle Entwicklungen in der Weltpolitik und die mafiösen Strukturen, die daran verdienen.

DSCF5522Christoph Hörstel

Ich will nicht auf alle Reden bzw. Sprecher eingehen, sondern nur auf die für diesen Artikel relevanten Personen und Aussagen. Nach weiteren Redebeiträgen erfolgte ein kurzer Marsch durch Hannover.

Am Platz wieder angekommen, hört man aus den Reihen der Demonstranten Rufe wie Alerta Antifaschista – übliche Kampfrufe der kriminellen Antifa-Vereinigung und Wojna freut sich: „der wahre Antifaschismus steht hier“.

Auch Martin Hylla hat man eine Antifa-Flagge in die Hand gedrückt, auf der Bühne bläst er ins gleiche Horn wie seine Vorredner: hier ständen die wahren Antifaschisten. Er erzählt von Gestalten, die hinter den Absperrungen ständen und die die wahren Faschisten und Rassisten seien, weil sie gegen Friedensaktivisten Hetze betreiben.

DSCF5533Martin Hylla

Weiter meint er, er hätte sich inzwischen den Lotusblüteneffekt angeeignet, so etwas würde an ihm abprallen. Warum er es dennoch zum Thema macht, ist schwer nachzuvollziehen. Und eine seiner Aussagen zu den Antifa-Leuten scheint mir überaus befremdlich, nämlich: „die sind ja ganz lieb, die sind ja ganz nett. Das sind junge Leute, die sind ein bisschen verblendet…“

Nein Martin, die sind nicht lieb und nett!

Diese Leute gehören einer kriminellen Gruppierung an, die Steine und Flaschen auf friedliche Demonstranten, auf Mütter mit Kindern und auf alle vermeintlichen Feinde werfen. Die sich im schwarzen Block zusammen rotten, um zu randalieren, die Jagd auf vermeintliche „Nazis“ machen und teils sogar online die Adressdaten dieser Menschen veröffentlichen! Diese Gruppierung darf man nicht verniedlichen oder unterschätzen, nur weil vielleicht ein paar naive Kinder und Jugendliche sich für deren Zwecke einspannen lassen. Mit denen darf man sich auch nicht solidarisieren, denn die gehören, genauso wie die Rechten von NPD u. ä. zu den Extremisten!

Wojna kündigt Jens Beschel an, der sofort nachdem er auf der Bühne ist, seine Jacke öffnet, um ein T-Shirt mit dem Aufdruck der Linkspartei zu präsentieren. Zu Beginn erzählt Beginn von einer Demo in Krefeld gegen den Rüstungskonzern Rheinmetall. Nun öffnet auch Wojna seine Jacke und zum Vorschein kommt wieder das SPD-T-Shirt. Wojna spricht Jens Beschel auf das T-Shirt an, der gesteht, dass er 11 Jahre Mitglied der Linken war, jedoch sei er 2014 wegen der Hetze in der Partei gegen die Montagsmahnwachen ausgetreten. Nun will er aber wieder eintreten, Wojna habe ihn überzeugt. Man müsse die Parteien infiltrieren und unterwandern. Spätestens hier überkam mich ein Déjà-vu.

Er könne sich vorstellen, diese Bewegung (Endgame) zu unterstützen, na gut ein paar Formulierungen würde er ein bisschen ändern.

DSCF5537Jens Beschel

Eine kraftvolle und emotionale Rede kommt von Jenny Friedheim aus Bremerhaven. Sie spricht sich klar und deutlich gegen ein Verständnis für die Gegendemonstranten aus, die die Deutungshohheit beanspruchen und Friedensdemonstranten bekämpfen wollen. Scharf kritisiert sie auch die Demoverweigerer (gemeint sind wohl vor allem Friedensaktivisten aus den Mahnwachen), die aus fadenscheinigen Gründen nicht teilnehmen wollen und sogar massiv gegen die Teilnehmer Stimmung machen (vor allem online), sowie die sogenannten Sauber- oder Gutmenschen. Im zweiten Teil der Rede prangert sie die politischen Verhältnisse und die permanente Kriegstreiberei an.

DSCF5541Jenny Friedheim

Diese Ausführungen sollen zu den Redebeiträgen der Veranstaltung reichen.

Wie ist nun diese Demo und die Bewegung im Allgemeinen einzuschätzen?

Ich kann hier natürlich nur meine eigenen Eindrücke wieder geben, anderen Teilnehmern mag es völlig anders ergangen sein.

Als PeGaDa an den Start ging mit der ersten Demonstration in Erfurt waren ca. 1000 bis 1500 Menschen mit dabei. Vielleicht war das der Neugier an einer neuen Bewegung geschuldet, überdurchschnittlich viele Mahnwachenteilnehmer waren vor Ort.

Zur zweiten Veranstaltung in Halle am 21.02. konnten gerade mal noch 300-400 Menschen auf die Straße bewegt werden. Auf dieser Demo äußerte Frank Geppert: „Wir gehören keiner Partei an. Daher wünschen wir auch keine Parteiwerbung.“

Wo war diese Entschlossenheit in Hannover?

DSCF5475Frank Geppert und Wojna

Aber schauen wir weiter auf Wojna, der auch in Halle dabei war, was er dort zu den Teilnehmern von Pegida zu sagen hatte: „Wir müssen mit diesen Menschen, die in Dresden auf die Straße gehen, reden.“

Wo war das Verständnis für diese Menschen, als er Kathrin Oertel per Videobotschaft von der Teilnahme in Hannover ausschloss? Man mag von Frau Oertel halten, was man will, aber man kann ihr zugute halten, sich von Lutz Bachmann und Pegida offiziell distanziert zu haben und dass sie – im Gegensatz zum eingeladenen Sprecher Taylan Can (der seine Teilnahme kurzfristig absagte) – nicht vorbestraft ist. Sollte man nicht wenigstens versuchen, ins Gespräch zu kommen? Sollten sich unvereinbare Positionen zeigen, kann man immer noch dankend ablehnen.

Auch seine Aussage, alle „Menschenfeinde, Nazis, Antisemiten etc.“ sollen weg bleiben oder man werde sie polizeilich von der Veranstaltung entfernen lassen, erinnert den enttäuschten konservativen Mahnwachenbesucher stark an die massiven Angriffe und Meinungsdiktate der trotzkistischen Unterwanderer. Jeder, der bei den Mahnwachen eine zur linken Ideologie abweichende Meinung hatte, wurde über kurz oder lang als „Nazi“, „Rechter“ oder „Homophober“ zur persona non grata erklärt und ausgeschlossen.

Statt dessen freut er sich in dieser Videobotschaft über die Zusage von Politikern aus den etablierten Parteien, sowie von der roten, der „echten“ Antifa und bittet, gemeinsam mit den „wahren Antifaschisten“ kommunistische Lieder zu singen. Als auf der Demo in Hannover das Lied „Die Einheitsfront“ von Bertolt Brecht erklingt, kann ich mich eines abfälligen Kommentars nicht erwähren. Diese Form von Kampfliedern musste unsereins in den „Bildungsanstalten“ der DDR auswendig lernen und bis zum Erbrechen singen.

Spätestens nach dem Ansehen dieses Videos geht einem ein Licht auf, warum in Hannover so viel Wert auf die „wahren Antifaschisten“ gelegt wurde.

Ich weiß wirklich nicht (naja ich hab vielleicht ne Ahnung), was die Veranstalter geritten hat, diese Demo derart ins linke Fahrwasser abdriften zu lassen! Lag es an den massiven Angriffen aus den eigenen (Mahnwachen-) Reihen oder an der unglückseligen Begebenheit in Halle, wofür sich Frank Geppert per Video entschuldigte?

Du liebe Güte, da schickte jemand einen NPD-Genossen zur Demo, mit dem man sich – da man diesen nicht kannte – unterhielt und huch, da war auch noch ganz zufällig ein Fotograf, der das Geschehen aufnahm. Na und, was solls? Will man erst Gesinnungstests machen, bevor man sich mit Fremden unterhält? Außerdem riecht die Aktion ganz stark nach einer Inszenierung.

In den aufs Video folgenden Kommentaren wurde Geppert u. a. von Lea Frings (Linke und RT-Mitarbeiterin) übelst nieder gemacht. Sie behauptet dort allen Ernstes, es sei doch möglich, solche Menschen (sie meint sogenannte Rechte oder Nazis) an der Kleidung zu erkennen und die müsse man des Platzes verweisen. Vielleicht wünschte sich Geppert in diesem Moment seinen alten Freund Pedram Shahyar als Berater an seiner Seite, der ja ausgezeichnete Erfahrung in dem Entlarven von Anhängern des „braunen Sumpfs“ besitzt.

Die Videobotschaft von Rapper Wojna und der verzweifelte Versuch Gepperts auf seinem Facebookprofil, den Vorwürfen rechtsoffen zu sein, entgegen zu treten, erhellen dem aufmerksamen Beobachter auch endlich die mysteriösen Geschehnisse in Hannover. Man wollte – wie schon Lars Mährholz zu Beginn der Mahnwachen – auf keinen Fall als Organisatoren einer rechten Bewegung gelten. Und wie Lars Mährholz glaubte man, zwanghaft beweisen zu müssen, die „letzten und einzig wahren Linken und Antifaschisten“ zu sein, ja ging sogar noch weiter als dieser, indem man hinter Fahnen der Antifa marschierte!

Dabei hatte Geppert offensichtlich völlig vergessen, was mit den Mahnwachen geschah, als Mährholz sich auf diesen Kurs einließ: die Bewegung begann sich zu spalten und versank in der Bedeutungslosigkeit.

Zusammenfassung und Fazit

Was als Versuch des Reinwaschens vom Vorwurf einer rechtsoffenen Bewegung als vermeintlich gute Idee galt, hatte für mich – und sicher auch für viele Besucher ohne Hintergrundinformationen zu den vorherigen Vorgängen – den Anstrich einer linken Demo mit Wahlkampfwerbung für Parteien wie die Linke und die SPD. Sprach Frank Geppert in Halle nicht davon, dass die Bewegung keine Parteiwerbung wünsche? Erstaunlich, wie schnell man die eigenen Forderungen über Bord wirft, wenn man unter Druck gerät!

DSCF5518Wojna von „Die Bandbreite“

Die permanente Wiederholung der Parole „Wir sind die echten Antifaschisten“ klang in meinen Ohren wie ein Hohn. Ja – sachlich mag die Aussage richtig sein! Aber mit den Horden der Antifa zu sympathisieren, deren Fahne zu schwenken, muss jeden Teilnehmer, der das letzte Jahr als Friedensaktivist von dieser faschistischen und extremistischen Organisation als „Nazi“, „Rechter“, „Verschwörungstheoretiker“, „Reichsdepp“ o. ä. verunglimpft wurde, zutiefst verstört haben!

Ich sehe hier eine Bewegung, die jetzt genau die gleichen Fehler macht wie die Mährholzveranstaltung. Um aus dem Teufelskreis des – wie zu erwartenden – Angriffs durch Medien, Parteien und von anderen Friedensbewegungen heraus zu kommen, versucht man sich den Anstrich des sauberen linken Friedensaktivisten zu geben. Und schaut man sich die Mahnwachen und den Friedenswinter an, dann sollte auch dem letzten Zweifler klar werden, dass man dieses Ansehen nie erreichen wird. Weil man versucht, es dem System recht zu machen, das kann niemals gelingen!

Es ist nicht zu erwarten, mit einer so ausgerichteten Veranstaltung die Masse der Bevölkerung zu mobilisieren. Wir brauchen keine Mahnwachenbewegung 2.0, wir brauchen eine echte Alternative, von der sich Menschen jenseits von Ideologien für Wahrheit und Frieden engagieren. Das Einzige, was man ausgrenzen muss, ist Extremismus, egal ob er von links oder von rechts kommt.

Ich will ehrlich sein, es ist nachvollziehbar, ja menschlich, sich verteidigen zu wollen und den Vorwurf, eine „rechte“ Vereinigung zu sein, nicht auf sich sitzen lassen zu wollen. Doch ist bei dieser Veranstaltung wirklich der Bogen überspannt worden. Zu inszeniert und abgesprochen kamen die „antifaschistischen“ Aktionen und Sprüche der Organisatoren und Sprecher beim Publikum an. Der konservative Teilnehmer wird sich fragen, ob er bei der nächsten Demo noch erwünscht ist, wenn er nach diesem Tag nicht schon vollends das Interesse verloren hat. Die Veranstalter sollten sich ernsthaft fragen, ob sie eine rein linke Bewegung wollen oder eine Bewegung, die die Masse der Bevölkerung anspricht.

DSCF5530

Auch über die Organisationsstruktur sollte man nochmal nachdenken. Alle paar Wochen eine Veranstaltung in einer anderen Stadt wird kaum für Zuwachs bei den Teilnehmerzahlen sorgen. Eine Vernetzung in viele Städte und Vereinigungen vor Ort könnten wesentlich mehr Publikum aktivieren. Das hieße aber auch, Verantwortung abgeben zu können. Ob das die Veranstalter können oder wollen, scheint mir zweifelhaft.

Meine anfängliche Zuversicht in diese Bewegung ist schwer enttäuscht worden. Ich hoffe inständig, dass sich die Verantwortlichen besinnen auf ihre ursprünglichen Ziele und sämtliche Ideologie und Parteiwerbung außen vor lassen. Vielleicht sind sie ja – anders als Lars Mährholz und Co. – in der Lage, konstruktiv mit Kritik umzugehen und erkennbare Fehlentwicklungen aufzuhalten. Andernfalls prophezeie ich EnDgAmE das Game Over in absehbarer Zeit.

Und das fände ich wirklich schade!

Liebe Grüße

Eure Lieselotte Pulverfass

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15 Kommentare

  1. fabian sagt sagt:

    chaos in der firma BRD, chaos in der welt, die täuschen schafe schlafen nicht mehr, jetzt irren sie verloren herum, schlaf-schafe brauchen vielleicht noch immer oder wieder einen f-ührer???
    amüsierte grüsse von dem (noch) geordnetem schönen österreich..

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    • „schlaf-schafe brauchen vielleicht noch immer oder wieder einen f-ührer???“

      Ich hoffe nicht. Aber wenn doch, so hab ich noch viel Arbeit vor mir.
      Liebe Grüße von der Nordsee!

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    • Wolfram sagt:

      „schlaf-schafe brauchen vielleicht noch immer oder wieder einen f-ührer???“
      Warum nicht?…..falls es nicht gerade wieder ein Ösi ist!:)

      Gute Führungspersönlichkeiten sind nun mal wichtig. Dummerweise wollen die meisten davon trotz oft weitestgehend gleicher Ansichten ihr eigenes Ding durchziehen und merken dabei erst viel zu spät, dass sie damit dem Gegner direkt zuarbeiten.
      Der Sache an sich ist das wenig hilfreich.

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      • fabian sagt sagt:

        ja, so meine ich das auch, sich an gute führungspositionen und vorbilder zu orientieren, selbst auch mal etwas konstruktives in einer positiven richtung GEMEINSAM regelmässig tun!!!!!!! warum lässt ihr diese verheerenden politiker und kriegshetzer gewähren??? und diese auch noch zu wählen und für diese furchtbare „frau“?? merkel auch noch ein kosewort zu haben (mutti merkel) ist genauso bezeichnend…TTIP??? sanktionen gegen russland, hartz 4, überwachungsstaat, ausländerprobleme, immer mehr bittsteller, armut, ständig fotos vom wahnsinnigen gauck neben den kriegsverbrechern poroschenko und jaz….wie kann man dies zulassen, ohne auszuflippen??? etc. wahnsinn alles, wie konntet ihr menschen es nur so weit kommen lassen?? wacht doch endlich MAL RICHTIG AUF!!!!! ich bin charlie heisst genau übersetzt: ich bin ein idiot, googelt mal die bedeutung des namens..und die massen bekommen null mit, dass dies alles inszeniert ist und war, und alle rennen mit den tafeln „ich bin charlie“ herum….charlie chaplin, der clown..grotesk..die satire-zeitschrift gehört den rothschilds, die wenigsten wissen, was sich wirklich abspielt, und das wissen die el-iten. die lachen sich ins fäustchen.. boykottieren statt demonstrieren, das hat die allerbeste wirkung, aber ständig den konzernen den ganzen schrott abzukaufen und dann auf die strasse demonstrieren gehen, orientierungslos (bis auf eine minderheit, die wirklich klug ist und genau weiss, was sich abspielt)
        wir blicken mit sorge zu euch rüber, was da schon alles sich abspielt…verheerend, gute nacht europa

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  2. Christian Schüler sagt:

    Diese ganze Spaltung ist wirklich traurig. Innere Machtkämpfe und verzweifeltes Positionieren um es gewissen Gruppen/Personen recht zu machen um sich damit ein Renommeé auf der politischen Bühne zu verschaffen, tut keiner Bewegung gut. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Bewegung an selbst produzierten Inkonsistenzen zugrunde geht.

    Ich stelle mit jedem Blogbeitrag mehr fest, dass ich mit Lieselottes Meinung übereinstimme. War mein erster Kommentar (zu Trojanisches Pferd, Pedram Shahyar) noch in ungewollter Schärfe, so kann ich diesem zu nahezu 100% zustimmen.

    Gefällt 1 Person

  3. Wer einen so negativen Artikel schreibt, kann sich gleich auf die Gegenseite zu den Antideutschen stellen, das bezweckt genau das Gleiche.
    Endgame steht dafür, die Menschen zu verbinden und eben nicht zu spalten. Die Antifa-Fahnen sind ein Symbol genau dessen, ein Symbol der Vielfältigkeit und dafür, dass die Medien uns in falsche (rechte) Schubladen gesteckt haben.
    Ich für meinen Teil war schon immer Antifaschist, schon in meiner Jugend in der DDR, nicht im Sinne der sozialistischen Diktatur und deren Ideologie, sondern als Humanist.
    Und dazu stehe ich, als engagierter Demokrat.
    Wie ich zu Parteien stehe, habe ich ja auch sehr differenziert erläutert.
    Und in jeden Satz etwas rein zu interpretieren, ist die gleiche Taktik, wie es die Antideutschen tun und es erzeugt den gleichen Schaden.

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    • Meine Kritik mit dem Handeln der Antideutschen zu vergleichen ist schon ein wenig übertrieben.
      Ich klage niemanden an und fordere nicht die Bekämpfung Andersdenkender.
      Dass dies aber die Antifa tut, sollte selbst Ihnen bewusst sein. Die Antifa-Fahne als ein Symbol der Vielfältigkeit zu bezeichnen, ist schon extrem höhnisch, wenn man bedenkt, gegen wen diese faschistischen Systemlinge kämpfen, nämlich gegen Menschen wie Sie und mich und für den Erhalt der derzeitigen Machtverhältnisse.
      Mein Artikel ist aus der Sicht einer politisch neutralen Sicht geschrieben, mich interessieren weder rechte noch linke Ideologien.
      Wer am Samstag in Hannover war, fühlte sich auf einer extrem linken Veranstaltung, einem eher konservativem Besucher dürfte man damit kaum gerecht werden, im Gegenteil eher abschrecken. Das ist ja auch ok, wenn das von den Organisatoren so beabsichtigt ist.
      Dann hatte ich vermutlich eine völlig falsche Vorstellung von Ihren Zielen, nämlich alle Menschen gleichermaßen für den Friedenskampf zu aktivieren.
      Wenn Ihre Zielgruppe rein links ist, dann sollten Sie das auch so kommunizieren.
      Die Diskussion um angebliche Nazis, Rechte oder Reichsdeppen gabs in den Mahnwachen schon zur Genüge. Warum bedient man sich der selben Keule? Kann ich dann nicht gleich die Mahnwachen besuchen? Da verzichtet man wenigstens noch auf Antifa-Fahnen.
      Sind Sie wirklich der Meinung, die Feinde sind in den eigenen Reihen zu finden? Geht es darum, den Faschismus in den Köpfen ihrer Besucher zu entlarven? Dann sollten Sie so weiter machen. Den Systemmedien werden Sie dennoch nie links genug sein.
      Ich für meinen Teil marschiere weder hinter kommunististischen noch hinter faschistischen Fahnen. Beides sind totbringende Ideologien, die ich nicht unterstütze.
      Meine einzige Intention ist, dass die Menschen endlich wach werden, laut werden, aktiv werden. Sie in Gruppen wie links und rechts einzusortieren, bringt Spaltung und hilft dem System. Und solange Friedensbewegungen dort mitmachen, sind sie mit Schuld am weiteren Morden des Systems. Denn damit lenken Sie die Aufmerksamkeit auf die Gesinnung ihres Nachbarn und vergessen die eigentlichen Ziele.
      Absicht des Artikels war nicht, Ihre Bewegung zu zerstören, sondern Fehlentwicklungen aufzuzeigen, die man im derzeitigen Stadium noch korrigieren kann.
      Sollte EndGame sich wieder – frei von Parteien, Ideologien, linken oder rechten Ausrichtungen – den ursprünglichen Zielen widmen, bin ich die Letzte, die ihre Unterstützung verweigert.

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      • Genau daran merkt man, dass Sie entweder indoktriniert sind oder sich nicht mit den Inhalten beschäften. Es wurde mehrfach erwähnt, dass wir gegen Ideologien sind, dass wir mehr Demokratie wollen und ein Problem mit dem Parteiensystem haben.
        Das alles entspricht ihrer Aussage oben und trotzdem wettern sie gegen eine Veranstaltung, spalten durch ihre Aussagen, dass Sie nie daran teilnehmen würden usw.
        Das Resultat, der Schaden, ist der Gleiche, wie das, was die Antideutschen tun, ob Ihnen das gefällt oder nicht.

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      • Ich wetter nicht gegen die Veranstaltung, sondern kritisiere augenscheinliche Mißstände.
        Dass ich nie daran teilnehmen werde hab ich auch nirgends geschrieben, nur hier im Kommentar geäußert, dass ich mich für Ideologien nicht auf die Straße begebe.
        Lesen Sie meine Aussagen noch mal, vielleicht fällt Ihnen – trotz verständlicher Wut – auf, dass ich sehr wohl differenziere.
        Wenn Sie, wie Sie schreiben, gegen Ideologien sind, dann sollte Ihnen auch bewusst sein, dass die geschwenkten Fahnen und die präsentierten bedruckten T-Shirts genau das symbolisieren.
        Und indem diese Symbole – die jedem bekannt sind – in ihren Veranstaltungen nicht nur geduldet werden, sondern auch – wie in Hannover – positiv beworben werden, ist die Ausrichtung der Demo für den unbedarften Besucher klar erkennbar. Ob Sie das nun so beabsichtigen oder nicht!
        Sollten bei den nächsten EndGame Veranstaltungen diese Probleme erkennbar ausgemerzt sein, habe ich auch kein Problem damit, mit Ihnen gemeinsam für die Sache auf die Straße zu gehen. Aber hinter einer Antifa-Fahne? Nein danke!

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      • Mit so vielen Grenzen und Mauern im Kopf wird es niemals etwas werden. Irgendwas zu jammern und zu meckern findet man dann immer. Traurig, traurig.

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      • Meine individuelle Grenze ist da, wo anderen ihre Freiheiten genommen werden sollen. Und dazu gehört auch die Freiheit der eigenen Meinung und Weltanschauung.

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    • Wohin die Vielfalt der Antifa führt, sieht man übrigens grade aktuell in Frankfurt.

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  4. Anonyma sagt:

    @Lieselotte Pukverfass
    Das sehe ich auch so. Eine Fehlentwicklung bei Pegada/Endgame; und ich finde das auch sehr enttäuschend und ernüchternd.

    Die eigene Torheit reicht offenbar völlig aus, um sich selbst eine Grube zu graben…. und wie oben zu lesen ist, fehlt es (bei Franz Geppert&Co) noch völlig an der Einsicht.

    Die ursprünglichen Mahnwachen für den Frieden –
    wo Leute mit Rückgrat sich für die Sache einsetzen –
    berechtigt immer noch zur Hoffnung.
    Das werden die Leute sein, die auch weiterhin Präsenz zeigen,
    weil sie wissen, aus welchen sachlichen Gründen sie aktiv sind.

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    • Es sind immer die Leute aktiv, die aktiv sind und nicht die, die jammern und Unterschiede suchen.
      Würden wir uns alle auf unsere Gemeinsamkeiten konzentrieren, anstatt krampfhaft was zum Meckern zu suchen, wäre die Welt schon längst geheilt.

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      • Schade, dass Sie – ohne die Person überhaupt zu kennen – beurteilen wollen, dass sie nicht aktiv sei. Woher nehmen Sie dieses Wissen?
        Berechtigte Kritik als Meckern zu bezeichnen, bedeutet im Endeffekt, dass Ihnen die Meinung anders Denkender völlig gleichgültig ist.
        Auch ein Lars Mährholz hat allergisch auf Kritik reagiert, statt sich damit auseinander zu setzen.
        Nicht die Kritiker haben die Mahnwachen gespalten, sondern die, die nicht auf die mahnenden Stimmen gehört haben.

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